Wie jeden Montagabend fand sich die aktive Mannschaft der Feuerwehr St. Ingbert zur Übung ein. Dieses Mal stand ein nicht alltägliches und anspruchsvolles Szenario aus dem großen Bereich der technischen Hilfeleistung auf dem Dienstplan. Es galt zwei Personen aus zwei verschiedenen PKWs zu befreien welche durch umfallende Bäume verletzt und in ihren Fahrzeugen eingeklemmt wurden. Dies und weitere geplante Hindernisse sollten die Übungsteilnehmer jedoch erst an der gestellten Einsatzstelle erfahren.

Die Übung begann wie gewohnt mit dem Feststellen der Anwesenheit, anschließend informierte die Löschbezirksführung über aktuelle Themen, bevor die Einteilung der Fahrzeuge vorgenommen wurde. Die Übungsleitung hatte bereits vorab die benötigten Fahrzeuge genannt, sodass gegen 19:15 Uhr ein erweiterter Zug zur technischen Hilfeleistung, bestehend aus Kommandowagen, Hilfeleistungslöschfahrzeug, Rüstwagen, Löschfahrzeug sowie einem weiteren Tanklöschfahrzeug, zur Übungsörtlichkeit anrückte. Insgesamt kamen somit 27 Feuerwehrmänner und -frauen mit 5 Fahrzeugen zum Einsatz.

An der Einsatzstelle eingetroffen begab sich der Einsatzleiter zusammen mit den weiteren Einheitenführern auf Erkundung und konnte in einem schwer zugänglichen Innenhof das oben beschriebene Übungsszenario vorfinden. In einer kurzen Lagebesprechung wurden die Einsatzaufträge an die einzelnen Fahrzeuge aufgeteilt, sodass nach kurzer Zeit alle notwendigen Maßnahmen gleichzeitig anlaufen konnten. Aufgrund der Lichtverhältnisse wurde parallel zur Patientenbetreuung und einer weiteren ausgedehnten Lageerkundung zuerst die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Einheiten des Rüstwagens sowie dem Hilfeleistungslöschfahrzeug übernahmen den Aufbau der technischen Materialablage auf einer Bereitstellungsplane. Dazu mussten sämtliche benötigten Ausrüstungsgegenstände etliche Meter von den Fahrzeugen zum Bereitstellungsplatz getragen werden. Zeitgleich rüstete sich ein Trupp mit Schnittschutzkleidung aus und stellte die Zugänglichkeit zu den verunfallten Fahrzeugen her. Die Mannschaft der Löschfahrzeuge baute einen dreifachen Brandschutz auf und stand im Anschluss zur Unterstützung bereit.

Die Unfallfahrzeuge wurden gegen Wegrollen gesichert und stabilisiert, damit die technischen Arbeiten nach Rücksprache mit dem Rettungsdienst - gemimt durch die Übungsleiter - beginnen konnten. Es wurde entschieden, bei einem Fahrzeug die Seite zu öffnen sowie das Dach abzunehmen und bei dem zweiten PKW eine sogenannte große Seitenöffnung zur Rettung zu schaffen. Hierzu mussten Arbeiten an der Frontscheibe, Schnitte durch Säulen und Holme sowie Spreizarbeiten an Scharnieren und weiteren Fahrzeugteilen vorgenommen werden. Bei einem PKW wurde es nötig den Vorderbau des Fahrzeugs mittels Rettungszylindern nach vorne zu drücken um die Beinfreiheit im deformierten Fußraum vergrößern zu können.

Nach erfolgreicher Rettung beider Patienten wurden weitere Möglichkeiten in Bezug auf sicheres Arbeiten bei einem Verkehrsunfall präsentiert. Anschließend zogen die Übungsleiter und der Einsatzleiter ein durchaus positives Fazit über den Einsatz und sprachen vereinzelt Punkte des Einsatzablaufs an. Die Aufräumarbeiten beschäftigten die Kräfte noch eine Weile, bevor sie zur Feuerwache einrückten und die Übung erfolgreich beenden konnten.