Im Rahmen der 150-Jahr-Feier stellte die Freiwillige Feuerwehr St. Ingbert am 3. Mai 2014 ihre Schlagkraft der Bevölkerung unter Beweis.

Nach dem Wochenmarkt am Samstagmorgen übernahm die Feuerwehr den Marktplatz, um das Aufgabenspektrum einer modernen Feuerwehr darzustellen. Die Übungen, zu denen cirka 400 Interessierte erschienen waren, wurden von Hauptbrandmeister Matthias Thom ausführlich kommentiert und die Zuschauer in die Übungen integriert. Als erstes stand ein Pkw-Brand auf der Tagesordnung. Nachdem das Fahrzeug von einem Pyrotechniker der Firma Drumm Feuerwerk GmbH in Brand gesetzt worden war, durfte ein Besucher einen "echten" Notruf absetzen.

 

schau2014-2Das Absetzen des Notrufes an die Haupteinsatzzentrale bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken und die Alarmierung der Feuerwehr über Meldeempfänger konnte jeder über die Lautsprecheranlage mitverfolgen. Mit dieser Übung wollte die Feuerwehr zeigen, dass ein in Brand geratenes Fahrzeug nicht wie in vielen Action-Filmen dargestellt innerhalb weniger Minuten explodiert und genügend Zeit zur Rettung von Fahrzeuginsassen bleibt.

Kurze Zeit später traf das erste Löschfahrzeug und der Rüstwagen an der "Einsatzstelle" ein und ein Trupp begann unter Atemschutz mit der Brandbekämpfung. Jeder Handgriff saß bei der eingespielten Gruppe und binnen weniger Minuten konnte "Feuer aus" gemeldet werden.

 

schau2014-3Das nächste Übungsszenario stellte einen Verkehrsunfall zwischen zwei Pkw dar. Um die Verformung an den Fahrzeugen möglichst realistisch darzustellen, wurde ein Pkw mit einem Kran 10 Meter in die Höhe gezogen und dort ausgeklinkt. Der Aufprall entspricht bei dieser Höhe einem Zusammenstoß mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h. Besonders die vielen anwesenden Kinder waren von dieser Vorführung beeindruckt. Bei der anschließenden patientengerechten Rettung einer verunfallten Person aus dem Pkw wurde die Feuerwehr vom Malteser Hilfsdienst unterstützt. Bevor mit der technischen Rettung begonnen wurde, versorgte ein Notarzt den verletzten Insassen, der während der gesamten Rettung durch das MHD betreut wurde.

 

Nach Stabilisierung des Fahrzeuges wurde mit dem notwendigen Eigenschutz die Fahrertür herausgetrennt und anschließend  - nach Rücksprache mit dem Rettungsdienst - das komplette Dach entfernt, damit ein möglichst großer Zugang entstand. Mit dem Spineboard wurde der "Verletzte" gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Abschließend wurde die große Beinraumöffnung demonstriert und mit einem hydraulischen Rettungszylinder der vordere Teil des Wagens weggedrückt.

 

schau2014-4Die dritte Übungseinheit wurde in Zusammenarbeit mit der THW Rettungshundestaffel durchgeführt. Viele Menschen bekommen schon beim Besteigen einer Leiter Angst, umso schlimmer ist dies bei Hunden, wenn sie keinen festen Boden mehr unter den Füßen haben. Die Hunde der Rettungshundestaffel dürfen damit keine Probleme haben, denn oft müssen sie, um an Ihren Einsatzort zu gelangen aus Hubschraubern abgelassen oder über eine Drehleiter an die Suchstelle gebracht werden. Dies erfordert vollstes Vertrauen zwischen Hund und Hundeführer, was jeder bei dieser Übung auch sehen konnte. Zusammen mit seinem Herrschen wurde der Hund unter die Drehleiter gehängt und dann weit über die Stadthalle gefahren und anschließend wieder abgesetzt. Aber nicht nur bei solchen Einsätzen arbeiten Feuerwehr und THW eng zusammen. Gerade in St. Ingbert besteht ein inniges Verhältnis zu dem Ortsverein des THW. Beide Organisationen unterstützen sich gegenseitig und bei größeren Schadensereignissen arbeiten in der Führungs- und Unterstützungsgruppe Kameraden von THW und Feuerwehr Hand in Hand.

Während der einzelnen Übungsszenarien wurden die Besucher aktiv eingebunden. So durfte ein Besucher die schwere Nomexbekleidung sowie einen Feuerwehrhelm anziehen und bekam ein Atemschutzgerät geschultert, um nach zwanzig Minuten Tragezeit darüber zu berichten.

 

 

schau2014-5Kaum erwarten konnte es die Jugendfeuerwehr, bis sie ihr Können unter Beweis stellen konnte. Wie die "Großen" rückten sie mit Blaulicht und Martinshorn an und nahmen hinter dem Fahrzeug Stellung, um die Befehle ihres Gruppenführers zu erhalten. Spielerisch rüsteten Sie sich mit Atemschutz (Leichte Geräte extra für Kinder) aus und bauten einen Löschangriff auf. Kurze Zeit später gab der Angriffstrupp den Befehl "Wasser Marsch" und das Wasser prasselte aus dem ersten Rohr auf das Übungsobjekt. Die Jungen und Mädchen waren sichtlich stolz und gaben Moderator Matthias Thom auch schlagfertig Antwort auf seine Fragen.

 

 

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Zum Abschluss präsentierte die Feuerwehr St. Ingbert-Mitte mit Unterstützung durch Komponenten des Gefahrstoffzuges des Saarpfalz-Kreises eine Gefahrgutübung. Angenommen wurde das Auslaufen einer Säure aus einem leckgeschlagenen Fass. Da zu Beginn nicht klar war, um was für einen Gefahrstoff es sich handelte, musste unter Chemikalienvollschutzanzügen die Lage erkundet und erste Auffang- und Abdichtmaßnahmen durch geführt werden. Ein zweites leckgeschlagenes Fass wurde in ein Überfass gestellt und die Säure in dem notdürftig abgedichteten Fass wurde mit einer Spezialpumpe in ein Edelstahlfass umgepumpt. Zwischenzeitlich wurde von den Kameraden aus Wittersheim und dem Gerätewagen Dekon eine Dekontaminationsstelle eingerichtet. Hier wurden die 4 eingesetzten CSA-Träger zuerst gereinigt, bevor sie ihre schweißtreibenden Anzüge ablegen konnten. Während der gesamten Einsatzdauer standen die Kameraden in den Anzügen mit der Atemschutzüberwachung über Funk in Verbindung, um ihren Luftvorrat durchgeben zu können und im Notfall sofort Hilfe bzw. Unterstützung zu bekommen. Durch den ABC Erkunder aus Breitfurt wurden im Umkreis Schadstoffmessungen simuliert, um eine Schadstoffausbreitung lokalisieren zu können.

 

Zum Abschluss bedankte sich Löschbezirksführer Wolfram Zintel bei Brandmeister Patrick Rupp, der die einzelnen Übungsszenarien ausgearbeitet hatte und von den Zuschauern einen großen Applaus bekam. Dass die zweieinhalbstündige Übung wie im Fluge verging und keine Langeweile aufkam, war Hauptbrandmeister Matthias Thom zu verdanken, der die Zuschauer aktiv in die Übungen einbezog und über die ganze Palette der Feuerwehrarbeit berichtete. Ein besonderer Dank gilt dem Entsorgungsfachbetrieb Waldi GmbH für die Bereitstellung der Altfahrzeuge, der Baugruppe Peter Gross für die Zuverfügungstellung eines Radladers, der Firma Steil für den Autokran und Markus Jochum für die hervorragende Beschallung.

 

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